Skulpturengarten
Offizielle Einweihung am 14.10.2012
Der Skulpturengarten entstand im Rahmen des Bildhauersymposiums „Skulpturale BAIERSDORF“ im Jahr 2012.
Dieses Symposium fand im Zuge des Jubiläums „950 Jahre Baiersdorf – Erste urkundliche Erwähnung“ statt.
Die Skulpturale, initiiert durch die Stadt, war ein gemeinsames Projekt von Künstlern aus verschiedenen Nationen bzw. aus den Partnerstädten Baiersdorfs. Der Zeitraum erstreckte sich von Mitte Juni bis Mitte Juli. Dabei schufen die europäischen Künstler Skulpturen bzw. Kunstwerke, die nach Fertigstellung in und um Baiersdorf einen passenden und vor allem ansprechenden Platz fanden.
Geleitet wurde die Skulpturale von Wolfram v. Bieren. Folgende Künstlerkolleginnen und Kollegen schufen ebenfalls Skulpturen:
Anke Oltscher (Nürnberg), Josef Baier (Linz/Österreich), Piotr und Henry Gren (Brenna/Polen)
Vor und während der Skulpturale begaben sich die Künstler auf Entdeckungstour in und um Baiersdorf, um kreative und inspirierende Ideen für Ihre Kunstwerke zu sammeln. Engagierte Bürgerinnen und Bürger standen den Künstlern mit Informationen und Geschichten über Baiersdorf zur Seite.
Lange Nacht der Kunst
Nach zwei Wochen Arbeit an den Skulpturen fand die „Lange Nacht der Kunst“ im städtischen Bauhof satt. An diesem Abend hatten die Baiersdorfer/innen die Möglichkeit sich bei Essen und Trinken über die Entwicklung der Arbeiten zu informieren und interessante Gespräche mit den Künstlern zu führen.
PROPHEZEIUNG
Wolfram v. Bieren
Die Skulptur PROPHEZEIUNG besteht aus zwei filigran bearbeiteten Granitblöcken. Das Gesamtgewicht beider Blöcke beträgt ca. 11 Tonnen.
Das Kunstwerk ist aus einer besonderen Gesteinsart gefertigt, dem „Thansteiner Granit“.
Die Skulptur birgt zwei verschiedene, aufeinander bezogene Motive. Jeder der beiden ausgerichteten Steine enthält eine Botschaft.
Der liegende „Paradies-Stein“ symbolisiert die sich immerwährend erneuernde Natur. Ein Blütenteppich ist in die Oberfläche eingeschliffen, erreichbar durch sanft in eine Steinflanke eingeschliffene Steigmulden. Das „Paradies“ lädt die Menschen ein inne zu halten, auf ihm Platz zu nehmen und sich von seiner Botschaft inspirieren zu lassen.
Demgegenüber steht der „Blitz und Donner Keil“ – ein mit seiner „Schneide“ gegen das „Paradies“ gerichteter, wuchtiger Steinblock.
Er zeigt sich mit einem roh eingeschnittenen Blitzmotiv, das ihn abschwächt, indem es ihn schließlich selbst durchbohrt.
Der „Blitz und Donner Keil“ verkörpert die Gefährdung unserer „Paradiese“, dem jedoch auch ein Zeichen der Hoffnung innewohnen soll.
Für Baiersdorf im Besonderen ein Verweis auf die große Hochwasserkatastrophe von der die Stadt im Jahre 2007 betroffen war und die überwunden wurde.
BEGEGNUNG
Anke Oltscher
Bei der BEGEGNUNG wurden verschiedene Tonreliefs auf bzw. in einen Betonbogen integriert. Die Besonderheit hierbei liegt in der vielfältigen Art des Kunstwerkes.
Zum einen sammelte die Künstlerin Anke Oltscher vier Wochen lang Ihre Eindrücke in der Stadt, um aus kreativen Gedanken und Bildern verschiedene Motive zu kreieren. Zum anderen wurde die gesamte Baiersdorfer Bevölkerung anlässlich der „Langen Nacht der Kunst“* im Juni 2012 gebeten, ihr eigenes Motiv für die BEGEGNUNG zu gestalten.
Überwiegend die jüngeren Gäste griffen bereitwillig zu den von der Künstlerin vorbereiteten Tonplatten, um ihr Baiersdorf-Motiv zu formen. Die Platten schmücken zusammen mit Oltschers Bildwerken auf der Innenseite das neue „Stadt-Tor“ im Pacé-Park. Noch heute erinnern sich viele Menschen, vor allem die Kinder, gerne an die Mitgestaltung des Tores.
Das Arrangieren und Anordnen der verschiedenen Reliefs auf der Innenseite des Tores glich einem besonderen Puzzle. Nach dem Brennen wurde jedes einzelne, von Hand gefertigte Stück, mit Spezialkleber befestigt. Nach Fertigstellung des gesamten Torbogens fand dieser seinen neuen Platz als ein Entrée im Pacé-Park.
SPIRALE
Josef Baier
Der Ursprung/Idee der SPIRALE stammt von einem getrockneten, abgefallenen Teil einer Zimmerpflanze. Der Künstler Josef Baier fand hierdurch einen ersten Anstoß zu seinem Beitrag zur Skulpturale 2012.
Das Metallkunstwerk hat eine beeindruckende Gesamtgröße von 8 x 2 Metern – treu dem Muster seiner Pflanze – exakt im Maßstab 1:100 entworfen und gestaltet.
Die Skulptur wurde aus einzelnen Stahlblechen, präzise geschnitten und geformt, zum dreidimensionalen Kunstwerk. In vielen Arbeitsschritten schweißte Josef Baier alle Einzelteile zu einem großen Ganzen zusammen.
Das Material zur Herstellung der SPIRALE wurde großzügiger Weise von einem Unternehmer aus Baiersdorf gespendet.